Verteilerkasten 2: Schule um 1911

Der Neubau der Osterwicker Schule im Jahr 1911
Der Neubau der Osterwicker Schule im Jahr 1911

Auszug dem Buch von Dorothea Roters "Osterwick - Geschichte eines Dorfes im Münsterland" (1989: Laumann Verlag Dülmen/Westfalen, S. 544 - 545):

 

Am 15. November 1907 beschloss der Schulvorstand, im Dorfe Osterwick eine neue vier- bis fünfklassige Schule zu bauen. Im Februar 1908 wurde eine Schulbaukommission gegründet, die sich der Planung anzunehmen hatte.

Die Planungsphase zur Errichtung des noch heute stehenden Gebäudes sollte sich aber über einige Zeit erstrecken, da es sowohl auf der Regierungsebene als auch im Dorfe Probleme gab. Sicherlich auf Anregung des Pastors hatte man einen ersten (bisher nicht gefundenen) Entwurf von Prof. Becker (Mainz) erstellen lassen. Dieser war sicherlich kontrapunktisch zur gerade von Becker errichteten Neuanlage von Ss. Fabian und Sebastian gedacht und wäre städteplanerisch wahrscheinlich hochinteressant geworden. Leider konnte sich die Regierung damit nicht anfreunden und setzte durch, dass der Kreisbauinspektor von Recklinghausen, Baurat Schultz, den Auftrag am 3. Februar 1909 bekam. Dieser erstellte den Plan bis zum Sommer des Jahres. Am 17. Juli kam es im Gemeinderat zum Baubeschluss.

Zuvor hatte es auf örtlicher Ebene Probleme wegen des Bauplatzes gegeben.

Eine starke Opposition hatte versucht, die vor allem vom Amtmann Tombrock vorangetriebenen Pläne und die Auswahl des Bauplatzes zu sabotieren. Mit Unterstützung des Kreises jedoch gelang es Tombrock, die Beschlüsse durchzusetzen. Im Februar 1911 war der Rohbau fertiggestellt, am 11. Juli 1911 nahmen die Osterwicker Kinder und ihre Lehrer den Neubau in Benutzung.

Postkarte Schule Südansicht
Postkarte Schule Südansicht
Anschicht mit Kirche
Anschicht mit Kirche

Die Errichtung der neuen Osterwicker Schule ist in mehrfacher Hinsicht ein schulgeschichtlicher Meilenstein geworden. Erstmals wurde ein Gebäude dieses Umfanges für einen öffentlichen Zweck errichtet. Betrachtet man die gestalteten Baumassen, das Raumprogramm mit sechs großen Klassenräumen, von denen einer für die Fortbildung gedacht war, die moderne Heizungsanlage mit Errichtung eines Brausebades im Keller, die vier verbundenen Lehrerwohnungen und die sehr geschmackvolle Gestaltung des Baus mit reichen Verzierungen im Baumberger Sandstein unter einem sehr schönen Dach, dann wird deutlich, dass die Schule wirklich einen neuen Platz im Dorf gefunden hatte. 

 

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Lehrerkollegium 1952/53
Lehrerkollegium 1952/53

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DVD - Osterwick im Jahr 1937

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