Hinweis: Die Kriegsberichte vom 25.06.1940 - 22.06.1944 sind im Menü chronologisch abrufbar.
An dieser Stelle möchte ich mich bei den Töchtern Margarethe und Ina (Katharina) Herbsthoff bedanken, die mir die privaten Aufzeichnungen und Fotos vom Kriegsgeschehen (ab 1940 bis nach dem Kriegsende) von ihrem Vater 1982 als Teil einer unseligen Geschichte unserer drei Ortsteile zur Verfügung stellten.
Als ehrenamtlicher Archivleiter der Gemeinde Rosendahl habe ich mich bemüht, daß die Quellen aufgearbeitet wurden, um die Schrecken des Krieges den Bürgern unserer Gemeinde und allen Interessierten ins Bewußtsein zu rufen.
Die akribische, detaillierte Berichterstattung der Kriegsereignisse im Amtsbereich des Bürgermeisters ist wohl in seiner Genauigkeit sehr bemerkenswert. Seine Schilderungen zeichnen ein Bild der vielfältigen kriegerischen Geschehnisse, die alle Bürger in Angst und Schrecken versetzte.
Das Unheil an Personen und Sachschäden wurde überwiegend von der Luftüberlegenheit der Alliierten bestimmt. Die geheimnisumwitterten Abschußrampen der V-Waffen, die in den Bauernschaften der drei Orte im Amtsbezirk stationiert waren, sorgten für weiteres Unbehagen und Ängste bei den Bürgern.
Die totalitären Jahre des Nationalsozialismus waren für Dr. Herbsthoff wohl die schwersten Jahre in seiner 24jährigen Amtszeit.
Den Grad des Machbaren zum Wohle der Bürger nicht zu überschreiten war für ihn eine schwere Bürde. Er wurde von den „Braunen“ wegen seiner allzu humanen und sozial eingestellten Amtsführung mehrfach abgemahnt.
Dr. Karl Herbsthoff hat es verdient, daß man ihn für seinen unermüdlichen weitblickenden Einsatz zum Wohl der Bürger in unserem Amtsbereich und seine Hilfe im sozialen Dienst weit über die Amtsgrenzen hinaus, ein ehrendes Gedenken bewahrt.
Dr. Karl Herbsthoff wurde am 9. Juli 1897 in Münster als Sohn eines Gastwirtes und Bäckers geboren. 1915 legte er dort seine Reifeprüfung ab. Wenige Tage später meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. Nach dem Krieg, 1919, nahm er in Münster das Studium der Staatswissenschaften auf und begann gleichzeitig mit der Verwaltungslaufbahn beim Finanzamt Münster. 1922, nach abgeschlossener Ausbildung, wurde er zum Coesfelder Finanzamt versetzt. Ein Jahr später wurde er zum Dr. rer. pol. promoviert.
Am 14. September 1928 wählte die Osterwicker Amtsvertretung Dr. Herbsthoff einstimmig zum Amtsbürgermeister, neun Tage zuvor hatte die Darfelder Amtsvertretung ebenfalls in diesem Sinne entschieden. Am 25. September 1928 bestätigte der Vorsitzende des Kreisausschusses die Wahl, so daß Dr. Herbsthoff am 1. Oktober 1928 offiziell in sein Amt eingeführt werden konnte.
Auch wenn Dr. Herbsthoff sich während der nationalsozialistischen Zeit nicht stärker arrangierte als es in seiner Funktion als Amtsbürgermeister unumgänglich war, konnte er in seinem Amt verbleiben.
Nach dem Einmarsch der alliierten Truppen 1945, für dessen unblutiger Verlauf in Osterwick sich Dr. Herbsthoff verdient machte, endete seine Amtszeit nicht. Die Amtsvertretungen sprachen ihm erneut das Vertrauen aus und auch die britische Militärregierung bestätigte ihn am 24.August 1946 in seinem Amt.
Dr. Karl Herbsthoff stand 24 Jahre an der Verwaltungsspitze des Amtes Osterwick. Er starb am 7.Juni 1952 im Alter von 54 Jahren.
Der berufliche Lebensweg des Dr. Herbsthoff ist dem Buch „Osterwick, Geschichte eines Dorfes im Münsterland“ nach Dorothea Roters entnommen.
Wi baut wier up!
Vörbi de Krieg vull Bloot un Brand!
Et äöhmt wier up dat wiede Land.
Vörbi dat graute Stiärwen!
Verfluoggen is de brune Spook,
De Naut, se kik ut jeden Hook.
Nix anners gawwt to iärwen.
Wat helpt dat quatern hen un her:
Wu düt wull was, wenn dat nich wäör-
Dao könn wi nix met redden.
Wi sind nu usse Kräömken quiet
Un müött dödör dör düsse Driet;
Süss krieg wi kinen Friäden.
Wi sind noch dao un sind gesund;
Wat sall dat Stüönnen un Gekür -
De Hauptsak is, de Jungs kummt wier;
De weet't met antepacken.
De weet't met antepacken.
Un nu män to! - Dot, wat ji dot.
Packt alle an met frisken Mot!
Laot't ju nich unnerkriegen!
Laot't ju nich unnerkriegen!
Spiegt in de Hand, wi baut wier up!
Dann sall sik alls - verlaot't ji drup -
Met Härguods Hölp wull riegen.
Natz Thier