Fliegerangriff in Holtwick in der Nacht vom Donnerstag, den 26. auf Freitag, den 27. 3. 1942.

 

Um 8 Uhr abends kam der Funkspruch:„Infolge günstiger Wetterlage ist in der kommenden Nacht mit größeren Einflügen feindlicher Flieger zu rechnen. Luft­schutz in erhöhter Alarmbereitschaft.“

Gegen ½ 11 Uhr hörte man die ersten feindlichen Flieger. Bald darauf setzte auch schon starker Flakbeschuß ein an der Front im Industriegebiet (Wesel–Emmerich–Recklinghausen–Dortmund).

Um 23,05 Uhr kam ein Flieger aus der Richtung Coesfeld–Höven und über­flog den Bleck bei Holtwick. Der Bauer Große Lembeck stand in der Nähe sei­nes Hauses und gibt an, er habe das Ausklinken und kurz darauf das Sausen herabfallender Bomben gehört. Der Flieger hatte keine Leuchtzeichen gesetzt und auch keine Kreise gezogen.

Insgesamt fielen in fast gerader Richtung zwischen dem Hof Lütke Lembeck und dem heute nicht mehr bewohnten Kotten Naber, ungefähr 250 m vom Lütke Lembeck entfernt 7 Sprengbomben mittleren Kalibers (500 Pfd.). Die Bomben­trichter haben im Durchschnitt einen Durchmesser von 8,00 m und sind 2 m tief.

Größere Splitter lagen zahlreich umher. Die erste Bombe fiel in einer Apfel­weide und vernichtete 10–12 Obstbäume vollständig. Weitere 10 Obstbäume wurden beschädigt. Mehrere kräftige Obstbäume waren über dem Erdboden völ­lig durchgeschlagen. Die Krone eines Obstbaumes, der an der Einschlagstelle gestanden hatte, wurde 30–40 m weit weggeschleudert. Von mehreren Obst­bäu­men wurden armdicke Äste glatt heruntergeschlagen. Die weiteren zwei Bom­ben fielen ebenfalls auf die Weide der Witwe Lütke Lembeck. In gerader Rich­tung auf den Hof Richter und weiter Müther-Althues zu lagen die anderen vier Bombentrichter auf einem Grundstück des Bauern Große Lembeck und haben hier nur Flurschaden angerichtet.

Außer geringfügigen Dach- und Fensterscheibenschäden bei Ltk. Lembeck und Dachschäden bei Gr. Lembeck war nur noch ein Teil des Deckenputzes in einem Zimmer des Hofes Ltk. Lembeck heruntergefallen.

Ob dieser Reihenabwurf von 7 Sprengbomben auf irgendwelche Lichter­schei­nungen zurückzuführen ist, konnte nicht festgestellt werden.

[Am Rand hinzugefügt: Über schlechte Verdunklung auf dem Hofe Althues wurde später geklagt!]

Die..? Rodearbeiten? kosten allein mehr als 1000 Rm [Für gestrichenes  Der Gesamtschaden war sehr gering.]

Kurze Zeit später sah man in Richtung nach Holtwick ein helles Licht am Himmel und hörte einen dumpfen Knall. Es soll um diese Zeit ein deutscher Flieger bei Südlohn abgeschossen sein.

Während dieser Zeit standen in Richtung Industriegebiet eine große Anzahl Leuchtkugeln. Zu gleicher Zeit wurden 52 Leuchtkugeln von hier gezählt. Es waren dieses die neuartigen, wie Trauben zusammenhängenden Leuchtkugeln, und machten aus der Ferne den Eindruck, als wenn mehrere Weihnachtsbäume mit ihren Lichtern am Himmel ständen.

Gegen 12 Uhr fielen dann noch in Richtung Ahaus–Gronau mehrere Bomben. Kurz nach 12 Uhr war alles wieder ruhig.

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Beseitigung von Blindgängern.

Durch ein Sprengkommando unter Führung des Oberfeuerwerkers Enders von der Luftzeuggruppe VI Münster wurden folgende Blindgänger im Amtsbezirk Osterwick beseitigt:

1.) in der Weide des Bauern Sälker in Osterwick-Höven
                                                                    am 17. 3. 1942 um 17,50 Uhr
2.)  “   “      “        “      “           “                   am 18. 3. 1942 um 19,00 Uhr.

 

3.) in Roterings-Brook, Forstgut Burlo in Darfeld am 27. 3. 1942 ausgebaut,
4.)  “       “           “           “         “                     am 30. 3. 1942 gesprengt.

DVD - Osterwick im Jahr 1937

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