Fliegerangriff in Darfeld

am 23. 1. 1945.

 

Um 12,20 Uhr wurde das Bahngelände in Darfeld von 8 feindlichen Jagd­bombern angeflogen. Auf dem Geleise standen mit Zeltbahnen verdeckt, meh­rere mit Wehrmachtsgut beladene Züge. Zwischen den Zügen stand ein Flakzug mit Vierlingsflak. Die Flak griff die feindlichen Flieger sofort mit starkem Feuer an, welches von den Jagdbombern erwidert wurde. Durch das Bordwaffenfeuer sind an verschiedenen Häusern Dachziegel und Fensterscheiben zerstört worden

An Sprengbomben wurden geworfen:

  1.)  1 Sprengbombe traf einen Geschützwagen der Vierlingsflak, durchschlug direkt neben dem Geschütz den Waggon und krepierte auf dem Geleise un­ter dem Waggon. Durch die Wucht der Detonation wurde der Waggon aus­einandergerissen, 2 Wehrmachtsangehörige getötet, 1 Wehrmachtsangehö­riger schwer verwundet und 3 Wehrmachtsangehörige leicht verwundet.

  2.)  1 Sprengbombe detonierte neben einem mit Wehrmachtsgut beladenen Eisenbahnzug, ohne nennenswerten Schaden anzurichten.

  3.)  1 Sprengbombe durchschlug die Zeltplane eines Waggons, ein auf diesem Waggon liegendes leeres Brennstoffaß, den Boden des Waggons, prallte zwischen den Schienen in schräger Richtung zur Strecke ab und blieb un­gefähr 70,– m. weit auf ein neben dem Geleise liegendes Grundstück als Blindgänger liegen. Es handelt sich um eine 250 Pfd. schwere Spreng­bombe mit Boden-Aufschlagzünder.

  4.)  1 Sprengbombe ist neben dem Geleise als Blindgänger tief in den Boden eingedrungen.

  5.)  1 Sprengbombe ist auf ein Ackerstück östlich des Schuppens Bölte ohne nennenswerten Schaden detoniert.

  6.)  1 Sprengbombe wurde ungefähr 50,– m. weiter als Blindgänger abgewor­fen.

  7.)  1. Sprengbombe ist auf einer Weide des Bauern Benning nördlich der Straße Darfeld–Höpingen hinter einem Viehschuppen detoniert und hat ei­nen großen Sprengtrichter verursacht.

  8.)  1 Sprengbombe ist ungefähr 50,– m. weiter als Blindgänger eingeschlagen.

  9.)  1 Sprengbombe ist in der Nähe des Stellwerks an der Straße Darfeld–Billerb­eck auf einem Ackergrundstück detoniert (großer Sprengtrichter)

10.) 1 Sprengbombe ist ungefähr 50,– m. weiter als Blindgänger tief in die Erde eingedrungen.

11.) 1 Sprengbombe ist als Blindgänger in den Garten hinter dem Hause des Kaufmanns Heinrich Stockbring, Dorf 49 eingeschlagen.

12.) 1 Sprengbombe ist vor dem Haupteingang der Villa des Fabrikanten Franz Prümer in Darfeld, Dorf 109 detoniert. Der Rand des großen Sprengtrich­ters liegt ungefähr 2 m. von der Eingangstreppe entfernt. Durch die Deto­nation wurde nur eine Scheibe zertrümmert. Die Glasfüllung der großen Eingangstür blieb unbeschädigt. Die Wirkung der Bombe ging in die Höhe und in die Tiefe. Am Fabrikgebäude 20 qm Glaßcheiben zerstört.

13.) 1 Sprengbombe ist als Blindgänger 1,50 m. vor der Haustür des Wohn­hauses des Sägewerksbesitzers Wilhelm Schürmann in Darfeld, Dorf 110 mit schrägem Einschlagkanal tief in die Erde eingedrungen.

14.) 1 Sprengbombe ist als Blindgänger ungefähr 300,– m. vom Hofe Palz in Hennewich 1 abgeworfen.

Insgesamt wurden 6 detonierte Sprengbomben und 8 Blindgänger bei diesem Angriff abgeworfen. Die Blindgänger sollen heute oder morgen durch das sofort benachrichtigte Sprengkommando des Luftgaukommandos Münster beseitigt werden.

 

Dr.Herbsthoff

DVD - Osterwick im Jahr 1937

Für weitere Informationen nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.


Wollen auch Sie uns bei der Heimatpflege und Heimatkunde unterstützen? Dann werden Sie Mitglied beim Heimatverein Osterwick. Wir würden uns freuen!

Mitgliedsantrag Heimatverein Osterwick
Mitgliedsantrag Heimatverein 2023.pdf
Adobe Acrobat Dokument 354.4 KB

Wollen Sie uns etwas mitteilen?

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.